Südtirol: Unser Urlaubsziel Nummer 1 für Wandern, Kulinarik & Architektur.
Warum fährt ihr zum vierten Mal innerhalb eines Jahres nach Südtirol? Wird Euch da nicht langweilig? Was kann man dort überhaupt machen? Diese Fragen wurden uns in den letzten Wochen immer wieder mal gestellt. Und die Antworten darauf sind ganz einfach: Weil wir seit Juli 2017 süchtig sind. Süchtig nach Südtirol und den bezaubernden Dörfern, den sanften Tälern & imposanten Bergen, den atemberaubenden Wandergebieten, dem alpin-mediterranen Flair, der hervorragenden Küche & den Weissweinen, der Herzlichkeit & vielfältigen Kultur, den saisonalen & traditionellen Veranstaltungen und der innovativen Architektur. Wie gehen wir mit dieser Sucht um und was hilft? Ganz einfach: Wir haben Südtirol zu unserem „Urlaubsziel Nummer 1 für Wandern, Kulinarik & Architektur“ auserkoren und im Laufe der letzten zwölf Monate die Dolomiten-Regionen Seiser Alm / Rosengarten und Eggental (meine Berichte siehe hier und hier), das als Apfel-Hochplateau bekannte Eisacktal (meine Berichte siehe hier und hier) sowie Schenna im Meraner Land bereist. Um zu unseren geliebten Dolomiten zurück zu kehren, aber auch neue Ecken in Südtirol kennen zu lernen, führte uns die letzte Reise Ende Juli zuerst ins Alpengebiet Ratschings mit seinen drei Tälern Ridnaun-, Ratschings- und Jaufental, anschließend nach Kastelruth ins Dolomiten-Gebiet Seiser Alm. Aber warum wollten wir gerade Ratschings mit seinen drei Tälern kennen lernen und was ist so besonders an dieser Region?
Ratschings: Täler, Almen, Dreitausender & noch viel mehr in den Südtiroler Alpen.
Die drei Täler rund um Ratschings südlich des Alpenhauptkammes sind sehr vielfältig und haben nicht nur Natur, sondern auch Kulinarik & Kultur zu bieten: Von geschützten Naturdenkmälern wie der Gilfenklamm mit tosenden Wasserfällen über imposante Dreitausender, unzählige Hochmoor- & Bergseen, das höchstgelegene Schutzhaus Südtirols mit der höchstgelegenen Kapelle Europas, idyllische Almwanderungen mit Käse- oder Strudelverkostungen, Sonnenaufgangswanderungen mit Frühstück auf der Hütte, Berg-Musik-Festivals mit nationalen und internationalen Bands bis hin zu entzückenden Dörfern wie Sterzing und geschichtsträchtigen Schlössern, Kirchen, Burgen und Museen. Für uns Gründe genug, Ratschings einen viertägigen Besuch abzustatten und uns selbst ein Bild von der Gegend zu machen!
Unser Urlaubsprogramm in Ratschings: Wandern, Essen, Musik & Flanieren.
Wir sind sehr aktive Urlauber, meistens unterwegs und wollen viel von der jeweiligen Gegend sehen. Daher planen und buchen wir einen Teil unserer Aktivitäten bereits im Voraus, den anderen Teil entscheiden wir spontan vor Ort je nach Wetter, Lust & Empfehlungen von Tourismusbüro, Hotel und Einheimischen. Das ist auch meine Empfehlung an Euch! Tipp: Bei unseren Südtirol-Reisen informieren wir uns im Voraus immer auf der offiziellen Reiseseite des Tourismusverbandes und holen uns dort Infos zu Wanderrouten in der jeweiligen Region, Veranstaltungen, Freizeitaktivitäten uvm.
Wie hat nun unser Urlaubs-Programm in Ratschings im Detail ausgesehen und was kann ich empfehlen oder nicht empfehlen? (Alle Infos zu unserer 2. Urlaubshälfte in Kastelruth und dem Dolomiten-Gebiet Seiser Alm folgen demnächst.)
1. Tag: Anreise, Ankommen & Party. Nach einer ca. fünfeinhalbstündigen Autofahrt sind wir am frühen Nachmittag in unserem Gourmethotel Tenne Lodges in Ratschings angekommen – einem Fünfsterne-Hotel, das direkt am Fuße des Wandergebietes Ratschings-Jaufen liegt und das ich Euch wärmstens empfehlen kann (meinen Erfahrungsbericht zu den Tenne Lodges gibt’s hier)! Gestärkt mit Prosecco und Apfelstrudel haben wir nach der Ankunft in Ruhe unsere Lodge bezogen und (aufgrund des Regens) im Fitnessraum trainiert, um uns das Zehn-Gänge-Gourmetdinner zu verdienen. Highlight: Das anschließende Konzert von Christl Stürmer im Panoramagebäude der Bergstation im Rahmen des „Ratschingser Bergmusikfestivals“ und die After-Party in unserem Hotel. Heimliches Highlight: Da wir aufgrund des zu leckeren Essens (OK, vielleicht lag’s auch an der Flasche Wein) die letzte Bergfahrt zum Konzertbeginn versäumten, wurden wir im Stockfinstern und bei strömendem Regen über die Serpentinen der Forststraße bzw. über Stock und Stein zur Bergstation chauffiert. Danke für diese spontane „pre-party“ 🙂 …
2. Tag: Almenwanderung & Fleckner. Zum „Akklimatisieren“ am ersten Tag haben wir uns für eine Kombination aus dem klassischen Almen-Rundwanderweg und einer kleinen Gipfeltour entschieden. Dabei sind wir vom Hotel aus (978 m) rauf zur Kalcheralm gewandert, weiter zur Rinneralm, der Wasserfall Alm, dann zum Gipfel des 2.331 m hohen Fleckner und retour über die Äußere Wumblsalm zum Hotel. 1. Tipp: Eine wunderschöne Wanderung mit idyllischen Almen und kleinen Hochmoor-Seen, die je nach Kondition und Zeit auch kürzer bzw. einfacher möglich ist (zB mit der Bahn rauf und nur zu 1 oder 2 Almen.) 2. Tipp: Auf den Almen gibt es an manchen Tagen Verkostungen & Veranstaltungen – am besten vorher informieren! 3. Tipp – für die Bergfexe unter Euch: Ein eigener Post mit detaillierten Tourenbeschreibungen folgt.
3. Tag: Butsee & Hohe Kreuzspitze.
Auch an diesem Tag entschieden wir uns für eine Wanderung – allerdings alpiner und anspruchsvoller. Von Flading aus sind wir den anfangs sanften Themenweg, der die Sage vom „Pfeifer Huisele“erzählt, über die Klammeralm, den Butsee, weiter über anspruchsvolle Geröllhalden aus Ratschingser Marmor bis hin zur Hohen Kreuzspitze auf 2.743 m und retour gewandert. Eine traumhafte & sehr abwechslungsreiche Wanderung, die allerdings Trittsicherheit erfordert. Mein Tipp: Sich beim Retourweg mit einem Mürbteig-Apfelstrudel auf der Klammeralm stärken, den Ausblick ins Tal genießen und sich aufs anschließende Wellnessen & Abendessen im Hotel freuen.
4. Tag: Sieben-Seen-Wanderung inkl. Pfurnsee.
Die längste, beeindruckendste & schönste Wanderung unternahmen wir bei strahlendem, beinahe wolkenfreien Himmel. (Das ist übrigens auch eine wichtige Voraussetzung für diese Wanderung.) Von der Bergbauwelt im Ridnauner Talschluss wandert man durch eine unberührte, teilweise sanfte und manchmal schroffe Gebirgswelt, vorbei an sieben traumhaften Bergseen, Schafherden, Wasserfällen, Almwiesen und Geröll bis zur Grohmannhütte. Da das Wetter, unsere Kondition & die Zeit es zuließen, verlängerten wir die Tour und wanderten noch weiter über die Teplitzer Hütte, vorbei an Schneefeldern zum Pfurnsee und retour über die Aglsalm zur Bergbauwelt. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie gut man nach dieser Wanderung und nach dem herrlichen Zehn-Gänge-Dinner in den Tenne Lodges schläft 🙂 … Anmerkung: Meine Tipps zu dieser Wanderung folgen im separaten Wanderpost!
5. Tag: Sterzing, Brixen und Kastelruth. Bevor wir am späten Nachmittag nach Kastelruth aufbrachen, nützten wir den sonnigen Tag, um durch die bezaubernden Altstädte von Sterzing (12 km entfernt von Ratschings) & Brixen (40 km entfernt von Ratschings) zu flanieren, ein wenig zu shoppen, das Südtiroler Leben bei einem Glas Hugo zu genießen und uns auf den 2. Teil unseres Urlaubs einzustimmen. Mein Tipp: Die Besichtigung der Gilfenbachklamm kann gut mit einem Ausflug nach Sterzing verbunden werden.
Mein Fazit? 1. Ratschings mit seinen drei Tälern & den Stubaier und Sarntaler Alpen ist nicht zu vergleichen mit den Dolomiten – aber mindestens genau so schön! Für uns war Ratschings ein aktiver Genussurlaub zwischen sanften Almen und idyllischen Bergseen, zwischen traditioneller Marende & innovativer Gourmetküche, zwischen einsamen Tälern & quirligen Altstädten. 2. Ratschings bestätigte erneut unsere Liebe zu Südtirol. 3. Vor allem war Ratschings für uns glücklicherweise nur der erste Teil unserer Südtirol-Reise, was den Abschiedsschmerz am Abreisetag doch merklich minderte 🙂 …
Wart ihr bereits im Südtirol? Wenn ja – in welchen Regionen bzw. Orten und was habt ihr unternommen? Und könnt ihr meine Liebe zu Alto Adige nachvollziehen? Ich hoffe ja, denn in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten wird es noch weitere Posts geben 🙂 …
in freundlicher Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Südtirol
und dem Hotel Tenne Lodges!